Pädagogischer Ansatz

In der Überarbeitung des Konzeptes ist uns als Team deutlich geworden, dass neben dem situationsorientiertem Ansatz viele unterschiedliche wertvolle Ansätze stehen. Wir haben für uns aus vielen Elementen einen eigenen Ansatz erarbeitet, der sich aber verstärkt an Chr. Preissing´s-Grundsätzen des Situationsansatzes orientiert.

  • Sozial und kulturelle Lebenssituation der Kinder und Familien
  • Schlüsselsituation der Kinder
  • Was können Kinder und was wissen sie
  • Keine stereotypen Rollenzuweisungen
  • Selbständigkeitsentwicklung
  • Lernen voneinander – auch ältere Kinder können von jüngeren lernen
  • Werte, Normen, Regeln
  • Eltern und Erzieher: Partner in Bildung, Erziehung und Betreuung
  • Auch Erzieher lernen täglich
  • Partizipation
  • Rechte für Kinder ebenso wie für Erwachsene
  • Dokumentationen für Alltagssituationen und Lerneinheiten

Uns Fachkräften fällt in diesem Zusammenhang die Aufgabe zu, ausgehend von unseren Beobachtungen und Schlussfolgerungen, dass, was die Kinder an Fragen und Infos einbringen, aufzugreifen, aktuelle Situationen mit ihnen zu verarbeiten und die darin enthaltenen Lernmöglichkeiten und Erfahrungsräume zu erschließen. Es ist also ein lebensnahes Lernen aus der Alltagspraxis.

Hierzu ist konkrete Planung genauso erforderlich wie Spontanität, Kreativität und Flexibilität im Erzieherteam.

Von seinem Anspruch her bedeutet der Ansatz ein ganzheitliches Lernen in Zusammenhängen, bei denen alle Dimensionen des Wahrnehmens und Erlebens (kognitiv, sinnlich, körperlich, emotional, individuell, und sozial) und des Ausdrucks (sprachlich, musisch, motorisch, kreativ) einbezogen sind.

Die Kinder können sich freiwillig und selbst motiviert ohne Leistungsdruck und – Kontrolle einbringen. Sie müssen nicht auf Forderungen oder Wünsche anderer etwas leisten.

Es ist Aufgabe unserer Kita die allgemeinen Voraussetzungen für das kindliche Lernen zu schaffen.

  • Das Kind braucht Raum, sich unter dem Gesichtspunkt der eigenen Interessen und Möglichkeiten mit der Umwelt auseinander zusetzen
  • Es muss lernen, Bedürfnisse, Wünsche, Interesse und Erwartungen anderer wahrzunehmen und in seinem eigenen Verhalten angemessen zu berücksichtigen
  • Es muss lernen, sich realitäts- und sachangemessen zu verhalten.

Will man diesen Zielen Rechnung tragen, muss dem Kind ein großer Teil des Tages zum freien Spielen und experimentieren zur Verfügung stehen. Gerade im Spiel hat das Kind unzählige Möglichkeiten, erlebtes aufzuarbeiten und das Leben innerhalb einer Gruppe entsprechend seiner Möglichkeiten zu erproben. Den Erziehern bietet das freie, ungelenkte Spiel die Möglichkeit des gezielten Beobachtens.

  • Freispiel ist für die persönliche Entwicklung eines Kindes von viel größerer Bedeutung als angebotene Beschäftigungen.

Projekte

Wir haben für unser Haus eine schriftlich ausgearbeitete Darstellungsform der Projektarbeit erarbeitet, die sich inhaltlich an den Hamburger Bildungsempfehlungen orientiert. Die Impulse für ein Projekt kommen von den Kindern, aber auch Eltern oder Erzieher können Ideengeber sein. Zweimal im Jahr haben wir ein Hausprojekt. Die gesammelten Ideen dafür werden vom Team auf einer Dienstbesprechung diskutiert und abgestimmt.

Wir praktizieren Formen gruppenübergreifendender Aktivitäten

Das pädagogische Grundprinzip unserer Arbeit sind die festen Gruppen, um die herum wir unseren Tagesablauf öffnen.

  • Sprachschule
  • Gemeinsames Spiel aller Gruppen auf dem Außengelände
  • Zusammenlegung in der Bring- und Abholzeit
  • Gruppenübergreifende Vorschularbeit
  • Zahlenland – Experimente
  • Gemeinsame Aktivitäten aller oder einiger Gruppen
  • Morgenkreis
  • Oster- oder Weihnachtsfrühstück in der Halle
  • Feste
  • Ausflüge
  • Übernachtungen
  • Kinder gehen zum Spielen in andere Gruppen
  • Einige Kinder gehen mit Kindern anderer Gruppen alleine nach draußen zum Spielen

FreiSpiel und Angebot – das Lernen im Alltag

Freispiel heißt, alleine entscheiden zu können, mit wem ich was wie Spielen möchte.

Hierbei können Kinder Erlebtes, Erlerntes und Erfahrenes verarbeiten, ausprobieren und damit experimentieren.

Sie müssen lernen sich zu entscheiden und versuchen Konflikte zunächst alleine zu lösen (Erzieher beobachtet im Hintergrund). Sie können im Freispiel eigene Regeln entwickeln und den eigenen Bedürfnissen nachgehen.

Eingreifen sollte der Erzieher nur bei Gefährdung anderer Kinder oder des auslösenden Kindes selber.

Die vielen Lernmöglichkeiten, die der gesamte Tagesablauf, besonders aber das Freispiel sowie die Projektarbeit (Angebote) den Kindern bieten, sind wichtig für das Selbstbewusstsein, die Entscheidungsfähigkeit und die Selbständigkeit. Eine ausgewogene Mischung aus Freispiel und Angebot lässt genügend Raum zur Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit.

Wenn Kinder spielen, sind sie mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei der Sache. Nirgendwo strengen sie sich mehr und ausdauernder an, um etwas zu erreichen.

Es ist für sie die Möglichkeit, vergangene Erfahrung zu verarbeiten und neue zu machen.